Soziales ist aus Nicht-Sozialem und Sozialem zugleich zu erklären!
(nach Wolfgang Schluchter)

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Newsletter Socialia

01.04.01 / Inklusion, Integration und Ungleichheit

Uwe Schimank geht der Frage nach der gesellschaftlichen Integration im Artikel "Gesellschaftliche Integrationsprobleme im Spiegel soziologischer Gegenwartsdiagnosen" im Berliner Journal für Soziologie (2000, H. 4, S.449ff.) nach. Zu diesem Zweck analysiert er die wichtigsten soziologischen Diagnosen der letzten zwei Jahrzehnte, die in Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und den USA erschienen sind. Sein Augenmerk richtet er dabei auf ihren Beitrag zu den folgenden drei Dimensionen von Integrationsproblemen: soziale Integration, systemische Integration und oekologische Integration.

Im gleichen Heft (S.471ff.) widmet sich Thomas Schwinn dem Zusammenhang von Inklusion und sozialer Ungleichheit. Es geht also um das theoretische Problem, wie sich die beiden wichtigen Konzepte zur Gesellschaftsbeschreibung - die Differenzierungstheorie und die Ungleichheitstheorie - miteinander verknüpfen lassen.
Die systemtheoretische Differenzierungstheorie verwirft eine allgemeine Ungleichheitsstruktur und erkennt nur spezifische Ungleichheiten, die in den jeweiligen Funktionssystemen (und gemäss deren Logik) erzeugt werden. Mit Bezug auf empirisch feststellbare Verbindungen zwischen diesen spezifischen Ungleichheiten lässt sich eine allgemeine Form von Ungleichheit erkennen, die Schwinn auf drei Machtressourcen zurückführt: auf symbolische Macht, politische Macht und ökonomische Macht. Diese drei Machtformen sind konvertierbar und erzeugen eine allgemeine Ungleichheitsstruktur. Da diese Machtressourcen in den individuellen Berufspositionen zusammenlaufen, sieht Schwinn hier eine zentrale Variable um die Beziehung zwischen Ungleichheits- und Differenzierungstheorie zu verstehen.

 

 

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